Wohnen im Alter in Hasloh

Unser neues Wohnkonzept:

„Dorf im Dorf“

Der aktuelle Stand

Nahezu allen ist das Thema „Wohnen im Alter“ und die sich daraus ergebenen Herausforderungen bekannt. Vor diesem  komplexem Thema steht zum Beispiel eine Familie im Einfamilienhaus mit dem „plötzlichen“ Auszug der Kinder. 

Dieser Fall ist insbesondere auf Hasloh zu beziehen, auf Grund der großen Anzahl an Einfamilien- / Doppelhäuser mit einem hohen Anteil von älteren Mitbürgern. 

Kurzum, ab dem Auszug der Kinder stellt sich früher oder später für viele Menschen in Hasloh die Frage, Neubau eines Bungalow, Kauf einer modernen Eigentumswohnung, altersgerechte Modernisierung des Hauses oder doch Hausverkauf und Umzug in die Mietwohnung?

An diesem Punkt startet die folgende Herleitung, eine neue Konzeption „Dorf im Dorf“ für das Wohnen im Alter, um das Angebot für die Mitmenschen in Hasloh für Neubauflächen weiter zu verbessern.

Wir wollen versuchen, mit diesem neuen Konzept eine konzeptionelle Vorgabe zu schaffen, die als planrechtliche Festsetzung von Teilflächen des Bebauungsplanes Neue Mitte III und IV genutzt werden kann.

Wir möchten eine breite Diskussion zu diesem Thema starten und das Ergebnis dieses Prozesses soll in einem Antrag von „Hasloh gestalten“ für die Gemeindevertretung münden. Wir möchten, dass die Ergebnisse dieser breiten Diskussion in die Bauplanung für die Neue Mitte III und IV einfließen.

Bisherige Konzepte für Wohnen im Alter

  • Neubau eines Bungalows: Mit Sicherheit eine sehr komfortable Lösung, die jedoch für viele Eigentumsbesitzer auf Grund von hohen Kosten sowie möglichen Grundstücken nicht in Hasloh besteht.

  • Erwerb einer modernen Eigentumswohnung: Eine naheliegende wie rationale Lösung, jedoch sind hier ebenfalls die Themen Kosten und Verfügbarkeit schwierig. Darüber hinaus ist es für viele auch ein Verzicht von Komfort und Autonomie.

  • Bezug einer modernen Mietwohnung: Die Lösung erfordert viele Kompromisse, zudem ist moderner Mietwohnungsraum Mangelware und meist sinnvoll für das Thema gefördertes Wohnen oder Eigentumswohnungen in Hasloh avisiert. Neben dem Kompromiss für Eigenheimbewohner von Komfort und Autonomie kommt nun auch noch das Thema „Mietunsicherheit“ hinzu.

 Grundbedürfnisse

Spricht man mit Freunden, Bekannten oder in der Familie über dieses Thema, bewegt man sich meist in den zuvor genannten Konzepten und dem Abwägen ihrer Vor- und Nachteile.
Dabei sind die Wünsche die dabei geäußert werden, Verfügbarkeit und Kostenunberücksichtigt, aber meist identisch.

1. In Hasloh bleiben, am besten in Ortsmitte
2. Barrierearme Baustandards, ebene Dusche usw.
3. Bezug eines Neubaus, damit man nichts mehr tun muss
4. Etwas „Grün“, am liebsten mit kleinem Garten

Status Quo

Man kann an dieser Stelle festhalten, dass die bisherigen Konzepte spätestens beim Angebot in Preis / Leistung die meisten Hasloher nicht überzeugen können bzw. ihnen nicht möglich sind.
So ist der Entschluss in den meisten Fällen immer einfach wie naheliegend.
Man modernisiert sein abgezahltes Haus und bleibt solange es eben geht.

 Fazit und Strukturprobleme

Zwar sind an diesem Punkt die betroffenen Menschen in Hasloh „ohne Nöte“, aber für  die Gemeinde, sowie gesellschaftlich, ergeben sich mit dem vorherigen Entschluss einige Probleme.

  • Bestehende Einfamilienhäuser stehen für junge Familien nur in geringer Zahl zum Angebot. Der Druck auf Neubau von Einfamilienhäusern steigt daher, das Strukturproblem verstärkt sich somit wiederum und der Bestand veraltet.

  • Die verbliebenen Bewohner der Einfamilienhäuser nutzen die Wohnfläche nur noch in Teilen, die Quadratmeter pro Personen verdoppeln sich, Aufwand für Heizen etc. bleibt jedoch gleich. Zunehmend entsteht hier Sanierungsstau bzw. keine attraktiven Optionen mehr für die Bewohner.

  • Die Infrastruktur KiTa, Schule etc. sind auf konstanten Zuwachs bzw. auf Nachwuchs angewiesen. Ansonsten
    sind diese Investitionen für die Gemeinde nach bereits wenigen Jahren schwer verkraftbar und ermöglichen keine Investitionen mehr.

  • Viele Probleme kann man an dieser Stelle noch hinzufügen, grundsätzlich ist der Kreislauf von Wohnraum Single / Paar / Familie / Paar / Single in Hasloh im Wesentlichen unterbrochen. Darum brauchen wir die etablierten Konzepte, aber auch neue Angebote wie unsere Idee für ein neues Wohnkonzept im Alter.

Idee "Dorf im Dorf"

Die Herleitung dieser Idee basiert auf dem Versuch die Bedürfnisse, im Ort bleiben, barrierearme Standards, kostenoptimierter Neubau, am besten mit Garten, mit den großen Hindernis der Kosten neu miteinander zu vereinbaren. Kerngedanke ist, ein kleines Grundstück mit kleiner Wohnfläche je Wohneinheit, zugleich Autonomie und das Gefühl eines Hauses.

Ferner steht als Grundsatz für die Idee, die Annahme das zwei bis drei Aufenthaltsräume, ein eigener Carport sowie eine eingeschossige Bauweise ein attraktives Angebot für die Menschen darstellt.

Diese Gedanken zusammen führen zu der Idee von eingeschossigen Wohngebäuden, in dem man einen eigenen Hausteil erwerben kann, ähnlich einem Reihenhaus. Diese
Hausteile haben 50 bis 100m² Wohnfläche bzw. von 100 bis 200m² Grundstücksanteil.

Das Besondere, jedes Hausteil verfügt über einen eigenen Zugang bzw. Adresse, quasi „mein Haus“, jedoch als Teil eines größeren Gebäudes, mit gemeinsamen  Hausanschlüssen und Wärmeversorgung.

Mehrere Hausanteile bilden somit ein Gesamtgebäude aus vier bis zehn Parteien bzw. Hausteilen „unter einem Dach“. So entstehen kompakte wie optimale  Wohneinheiten fürs Alter.

Ferner führt die vermeintlich „geringe“ Anzahl an Gebäuden schnell zu einer relativ „großen“ Nachbarschaft und damit zum Kern der Idee vom „Dorf im Dorf“.

WIN WIN für Menschen und Gemeinde

Die Vorteile dieser Bebauung wären nicht alleinig für die zukünftigen Bewohner attraktiv, bzw. eine gute Ergänzungen zu etablierten Konzepten für Wohnen im Alter. Auch für die Gemeinde entstehen direkte wie indirekte Vorteile. Im Kern wird der Kreislauf von Wohnraum mit einem neuen Konzept wieder in Bewegung gebracht.